Die Chinderzytig ist eine online Zeitung für Kinder und Jugendliche und sie ist auch ein Partner von Wikimedia CH. Aus dem Verein und der Vision der Chinder- und Jugendzytig hat sich der Dachverein Mana entwickelt, in welchen die Chinderzytig integriert wurde. Die Schaffung dieses Dachvereins ermöglicht es, die grossen Ziele noch präziser und professioneller zu realisieren. Lars Zjörjen, Vater der Chinderzytig, erläutert im Interview die spannende Geschichte und gewährt einen Einblick.

Hallo Lars, die Chinderzytig ist offizielle Netzwerkpartnerin beim Medieninstitut des Verbands Schweizer Medien (VSM), Informationspartnerin mit Keystone sda und es gibt einen Verein Chinderzytig auf Telebärn. Kannst uns kurz erklären, was das bedeutet?

Die Rolle der CZ beim VSM: Wir stehen in gutem Austausch mit der Verbandsspitze und werden vom VSM unterstützt im Sinne der Bekanntmachung. Sie sind uns wohlgesinnt. Gemeinsame Aktivitäten haben wir nicht.

Die Rolle der CZ bei Keystone: Wir werden durch Keystone korrekterweise als seriöse Zeitung erachtet und dürfen die Medien verwenden. Andererseits nutzt Keystone die Möglichkeit, sich bei einem Kinder- und Jugendmedium bekannt zu machen.

Kannst du uns sagen, wie die Chinderzytig entstanden ist, was ist die Idee dahinter und welche Rolle Wikimedia CH dabei gespielt hat

Die Entstehungsgeschichte ist eine Geschichte zwischen Vater und Sohn, die ausführlich hier zu lesen ist: https://www.chinderzytig.ch/verein/
Die Idee dahinter? Wir sind die erste Onlinezeitung für junge Menschen, die Infos aus der Erwachsenenwelt erhalten möchten, und wir bieten dadurch die Basis, sich eine eigene Meinung bilden, sich informieren und sich als demokratisches Wesen von morgen entwickeln zu können. Wir nehmen Kinder ernst und sind uns bewusst, dass sie Informationen sowieso erhalten. Durch uns allerdings altersgerecht und differenziert.
Wikimedia ist Fördererin seit 2022 und unterstützt uns ideell und monetär. Wir hoffen, dass die Wikimedia-Community dereinst aktiv bei uns mitwirkt.

Wie ist das Projekt gestartet? 

Nach der Konkretisierung der Sohn-Idee mit einer Kollegin folgte eine erste Audienz bei der Pädagogischen Hochschule Bern. Die Chinderzytig wurde dann sogleich Teil eines Seminars. Im ersten Jahr war sie eine One-Man-Show durch mich. Dank dem Lockdown wurde sie professionalisiert. Aktuell ist sie in der Phase des Wachstums und Bekanntmachung.

Wie kam der Kontakt zu Wikimedia CH zustande?

Das war eine spontane, intuitive Anfrage durch mich an den Community manager Ulrich Lantermann, weil wir ideell gleich schwingen. Danach gab es zwei Meetings. Beim ersten war alles noch etwas unbeholfen, beim zweiten wurden wir seriös und der Ernsthaftigkeit bewusst, was Ulrich und später dann auch Ilario Valedelli, Innovation Manager von Wikimedia CH, offenbar überzeugt hat.

Welche Herausforderungen hast du angetroffen?

Die Finanzierung ist die grösste Herausforderung. Alle finden das Produkt toll und einzigartig, doch die Finanzierung und einhergehende Implementierung in die Gesellschaft sind schwierig.

Wie ist dann das Team entstanden?

Durch Direktakquise. Im persönlichen und Berufsumfeld, durch Mund-zu-Mund-Bekanntmachung, Überlegungen, wer uns helfen könnte… und eine ordentliche Portion blockadenfreien, jugendlichen Enthusiasmus. Wir sind überzeugt von der Chinderzytig, das färbt ab.

Welche Milestones hast du feiern können? Kannst du ein paar Zahlen nennen?

Hmm, Milestones gibt es viele. Hervorzuheben, im Wissen, dass vieles vergessen geht, sind: Die Zahlen, die zwischen 2’500-4’000 Klicks pro Woche variieren, ohne Geld für Werbung und Marketing. Der allgemeine Zuspruch und Erstzuspruch der PHBern. Das Wohlwollen. Die Entwicklung des Unterrichtsfachs. Die Kooperation mit Spick, mit Keystone, Wikimedia. Die Einladung zum Pitch bei “Höhle der Löwen”. Kontaktaufnahmen aus De und Oe, wo wir gelesen werden, trotz Schweizernamen. Das Wachstum. Die innovative Website. Die Einladung auf politischer Ebene ins Bundeshaus und, dass uns Gehör geschenkt wird.

Und 2023 waren es 10 Jahre, richtig? Welche weitere Ziele stehen in Sicht für die Zukunft?

Es waren erst vier Jahre. Dafür und dafür, dass wir kein Marketinggeld einsetzen, ist schon so viel passiert. Ziele? Klicks im 5-6stelligen Bereich. Übersetzung in andere Sprachen. Implementierung an Schulen. Erste Adresse für Zeitungsinfos für Kinder und Jugendliche. Ausbau der Chinderzytig ins Mana-Universum. Finanzielle Sicherheit und Planbarkeit sowie Festanstellung von 3-6 Personen.

Was hast du an der Zusammenarbeit mit Wikimedia CH  besonders geschätzt?

 Das Gehör, die Offenheit, das innovative Denken, das gleiche Schwingen. Wikimedia und Chinderzytig passen so gut zueinander!

Ganz herzlichen Dank für diese Interview, Lars.

 

Wer mehr über die Chinderzytig und den Dachverein Mana erfahren möchte: